Otopexie (Ohrkorrekturen)
Menschen mit abstehenden Ohren fühlen sich in den seltensten Fällen rundum wohl. Hin und wieder kommt es auch vor, dass Babys ohne die so genannten Ohrkrempe, also den umgebogenen Rand im oberen Bereich geboren werden. Beides kann schönheitschirurgisch inzwischen gut korrigiert werden. Inzwischen sind moderne Operationsmethoden entwickelt worden, bei denen es nicht mehr zu Verengungen der Gehörgänge kommt, wie das häufig bei den in den 60er und 70er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts beobachtet wurde.
Ohrkorrekturen haben bereits eine fast 150-jährige Geschichte. Anfangs entnahm man einen Teil des Knorpels der Ohrmuschel und vernähte die verbleibenden Ränder miteinander. Das führte teilweise auch zu kleineren Richtungsänderungen im Gehörgang, die wiederum häufig zum Auslöser für Entzündungen wurden. Auch diesem Problem begegnet man heute nicht mehr.
Heute stehen für Ohrkorrekturen drei verschiedene Grundtechniken zur Verfügung, die bei schweren Fällen auch miteinander kombiniert verwendet werden können. Dabei wird entweder der Knorpel durch spezielle Schnitttechniken dazu gebracht, seine Form zu verändern oder es erfolgt eine Rekonstruktion der Anthelixfalte, mit der der Fachmann die in der Ohrmuschel liegende Falte bezeichnet. Bei den meisten Varianten der Ohrkorrektur wird der Zugang zum Operationsgebiet von der Rückseite des Ohres aus geschaffen, so dass die winzigen Narben später nicht mehr gesehen werden können.
Bei besonders schweren Fallen mit einer gutachterlich nachweisbaren Ausprägung einer psychischen Beeinträchtigung können von einigen Krankenkassen die Kosten für eine besonders schwerwiegende Ohrkorrektur im Wege der Einzelfallentscheidung auch übernommen werden.
Die Ohrkorrekturen werden unter Vollnarkose in einem Operationssaal vorgenommen und dauern etwa zwei Stunden. Zur Beobachtung behält man die Patienten ein bis zwei Tage auf Station. Bis zum Fäden Ziehen nach knapp zwei Wochen muss ein Verband getragen werden. Wie nach jeder Operation sind schweres Heben und andere körperliche Anstrengungen in den Wochen nach der Operation unbedingt zu vermeiden.